Von 1950 bis 1958

1949 führt der Verein die seit 1932 bestehende Tradition eines Vereinsausflugs fort. Die glänzend organisierte Reise ins Tessin ist wohl der
schönste gesellschaftliche Anlass seit Bestehen des Vereins. Zusammen mit Frauen und Bräuten beträgt die Teilnehmerzahl 200 Personen,
die in einem Extrazug in Lugano offiziell empfangen werden.

Auf Ende 1950 tritt Hptm Willy Wieder sowohl als Vizekommandant als auch als Vizepräsident des Vereins zurück. Nach 27 Jahren  Feuerwehrdienst in allen Chargen wird er durch Oblt Karl Erni unter Beförderung zum Hauptmann ersetzt. Als neuer Motorspritzenchef rückt
Lt August Hettich nach, der auch zum Vizepräsidenten des Vereins gewählt wird. Mit der Feststellung, dass in guten Stuben keine eingerahmten Diplome mehr aufgehängt werden, wird ab 1951 neuen Ehrenmitgliedern als Anerkennung für 20 Jahre Feuerwehrdienst ein Zinnteller mit Widmung
überreicht.

An der Hauptversammlung vom 5. Januar 1952 wird Oblt Karl Tribelhorn für seine grossen Verdienste um den Verein die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Zusammen mit dem Rücktritt aus dem aktiven Feuerwehrdienst demissioniert er auch als Vereinspräsident. Verständlicherweise, aber für das Corps doch viel zu früh, verabschiedet sich Hptm Karl Erni nach 36 Jahren aus der Stadtfeuerwehr. Als Ausbildner für Geräteführer und  Motorspritzen hinterlässt er auch im Thurgauischen Instruktorenverband eine grosse Lücke. Für Erni rückt als Vizekommandant Hans Bertschler nach, und Max Haag wird unter Beförderung zum Oberleutnant Chef der 2 Kp. Als neuer Vereinspräsident wird der Fourier und Sekretär der Feuerwehrkommission, Hans Brenner, gewählt. Heinrich Raschle wird zum Oberleutnant befördert und übernimmt das Kommando der 3. Kp.

Am 10. Mai 1954 wird das dritte Feuerwehrauto in Betrieb genommen. Als preisgünstige Occasion kann ein Saurer-Lastwagen zu einem Mannschafts- und Löschgerätewagen umgebaut werden, auf dem neben dem Leitern- und Schlauchmaterial 22 Mann transportiert werden können.

Als Materialwart Jean Biel 1955 stirbt, verliert Arbon nicht nur einen ausgezeichneten Bau- und Kunstschlosser, sondern auch ein stadtbekanntes
Original. Unzählige Stunden verbrachte Biel im damaligen Depot «Kappeli» mit der Wartung der Gerätschaften und Ausrüstungsgegenstände. Ein besonderes Anliegen war ihm die «Kappeli»-Uhr, an der er ohne Entschädigung herumbastelte, bis sie als «Notre Dame des Pompiers» die Stunden wieder richtig schlug. Jean Biel wird durch Feldweibel Max Wiget ersetzt. Besonders gewürdigt und in den Ruhestand entlassen wird nach 44 Dienstjahren Wachtmeister Eugen Kugler, genannt «der Veterinär». Auf Ende 1955 erklärt auch Oblt Fritz Blaser nach 32 Dienstjahren seinen Rücktritt, nachdem er schon seit 1945 als Feuerwehrexperte des Bezirks Arbon wirkte.

In der Nacht vom 10. auf den 11. August 1956 wird Arbon von einem orkanartigen Sturm heimgesucht. Die Folge davon ist ein grossartiger und wirkungsvoller Einsatz der gesamten Feuerwehr und des Werkhofs. «Lohn» für dieses Engagement ist ein unerwarteter Zustupf von 600 Franken in die Vereinskasse.

An der HV vom 12. Januar 1957 tritt Hans Brenner – er wird zum Ortsvorsteher und Gemeindeammann gewählt – als Vereinspräsident zurück; Vizepräsident August Hettich rückt nach einstimmigem Beschluss nach. Brenner gibt auch seine Ämter als Aktuar der Feuerwehrkommission und als Fourier der Stadtfeuerwehr auf und wird durch Hans Ackermann ersetzt, der gleichzeitig das Sekretariat des Vereins übernimmt.

An der HV vom 11. Januar 1958 freut sich der Kreuzlinger Hans Weltin als Präsident der Thurgauischen Feuerwehrinstruktoren-Vereinigung, dass aus Arbon allein für das kantonale Kurswesen acht Instruktoren (fünf von der Stadtfeuerwehr und drei von der Werkfeuerwehr Arbon) eingesetzt werden können. Am 13. März 1958 stirbt Ehrenmitglied Adolf Weiss im Alter von 83 Jahren. Er war von 1897 bis 1912 Spritzenchef und anschliessend bis 1936 Chef des Personellen und Sekretär der Feuerwehrkommission.