Von 1959 bis 1965

Leider erklärt Hptm Hans Bertschler auf Ende 1959 nach 32-jähriger euerwehrtätigkeit seinen Rücktritt als Vizekommandant. Als Nachfolger wählt die Ortsverwaltung Oblt Heinrich Raschle, und im Herbst 1960 wird Lt Walter Albrecht zum Kompaniekommandanten befördert.

Nach 15-jähriger Tätigkeit im Vorstand, wovon vier Jahre als umsichtiger Präsident, wünscht Oblt August Hettich abgelöst zu werden. Neuer Vorsitzender wird Hermann Bornhauser, und als neuer Vize rückt Walter Weiersmüller nach, der gleichzeitig nach dem Rücktritt von Oblt Karl Ott
zum Kompaniekommandanten befördert wird.

Als «Teuerungszulage» wird der Mannschaftssold ab 1961 von drei auf vier Franken erhöht und der jährliche Gemeindebeitrag kräftig auf
400 Franken aufgerundet. Eine gute Idee, alljährlich einen Klausgang zu drei- bis sechsjährigen Kindern von Feuerwehrkameraden durchzuführen,
wird ebenfalls 1961 verwirklicht. Fortan besuchen sechs Chläuse in drei Gruppen jeweils 40 bis 50 Kinder. «Kameradschaftsgeist» beweisen 1961 nach der HV einige unternehmenslustige Feuerwehrler, indem sie mit einer vor dem «Römerhof» stationierten Kanone «in die Manöver» ziehen. Sie scheitern kläglich mit einem Radbruch und erhalten für ein neues Rad von der Bürgergemeinde Arbon eine Rechnung von 180 Franken, welche nach erfolgreicher Einsprache der «Kanoniere», das Rad sei bereits morsch gewesen, auf 100 Franken reduziert wird. Eine spontane Tellersammlung ergibt an der folgenden Vereinsversammlung den stolzen Betrag von Fr. 62.05; der Rest wird als «Sühnegeld» in Ordnung befunden…

Eine seltene Leistung vollbringt Hptm Heinrich Raschle. Anlässlich seines Rücktritts auf Ende 1961 wird ihm für seine 23-jährige Tätigkeit als Finanzverwalter im Verein eine besondere Ehrung zuteil. Kamerad Eugen Lengweiler wird einstimmig zum Nachfolger gewählt.

Während 40 Jahren ist der Saal des «Steiert» Versammlungsort des Feuerwehrvereins Arbon. Dort findet am 6. Januar 1962 die letzte Versammlung
statt. Als die Adolph Saurer AG die Liegenschaft übernimmt und zu eieine neue Lokalität bemühen, die im Hotel Zentral gefunden wird. Als
Anerkennung für den erfolgreichen Einsatz der Feuerwehr am 26. Januar 1962 beim Grossbrand im Novaseta-Areal an der St.Gallerstrasse darf
der Verein von drei vom Brand betroffenen Firmen eine Rekordspende von total 1400 Franken in Empfang nehmen.

Als der Bodensee vom 7. Februar bis 9. März 1963 zufriert, erleben besonders Arbon und Langenargen täglich eine Invasion von «Eismenschen
». Wegen der unübersehbaren Menschenmassen, die den See überqueren, müssen während dreier Sonntage Abteilungen der Feuerwehr zum Aufsichtsdienst mit Leitern und Rettungsseilen eingesetzt werden. Auch die Feuerwehr-Strassenpolizei leistet mit der Verkehrsregelung an den Seeuferanlagen ganze Arbeit.

Als Kommandant Anton Büsser in seinem Jahresbericht 1963 den Rücktritt von Motorspritzenchef Oblt August Hettich und seinem Wachtmeister
Hans Looser nach 25-jähriger Dienstzeit bedauert, werden die beiden Motorspezialisten mit dem Prädikat «Feuerwehrmänner vom Scheitel bis zur Sohle» geehrt.

Neuer Motorspritzenchef wird am 15. Januar 1964 Wm Hans Weber unter Beförderung zum Leutnant. Das erwähnte Prädikat passt auch zu Anton Büsser selbst, der Ende 1964 als Kommandant zurücktritt. 40 Jahre Feuerwehrdienst auf allen Stufen und zwölf Jahre Vorstandsmitglied im Thurgauischen Feuerwehrverband (davon sechs Jahre Aktuar und sechs Jahre Präsident) stempeln ihn zu einem profilierten Vorgesetzten.

Auf den 1. Januar 1965 wird der bisherige Vizekommandant, Major Heinrich Raschle, zum neuen Kommandanten gewählt. Mit bereits
25 Dienstjahren ist er als ausgewiesener Könner bekannt. Als neuer Vize rückt Kompaniekommandant Max Haag nach, der bereits seit 1962
Vorstandsmitglied des Thurgauischen Feuerwehrverbandes ist. Mit diesen Mutationen und nach dem Rücktritt von Oblt Walter Weiersmüller
werden Hermann Bornhauser und Abraham Stutz zu Kompaniekommandanten befördert.nem Lehrlingsheim umdisponiert, muss sich der Verein um