Von 1966 bis 1984

Mit dem Erwerb der Liegenschaft Schädler im Jahre 1966 herrscht die Meinung vor, dass damit auch die Standortfrage für ein zentrales Feuerwehrdepot gelöst werden könne. Obwohl ein Fachgutachten Standort und Objekt als ungeeignet bezeichnet, logiert die Feuerwehr trotz fachmännischem Abraten beinahe 20 Jahre im oberen Schädler. Ende 1966 ergeben sich auch im Vereinsvorstand wesentliche Veränderungen. Der bewährte Vereinspräsident Oblt Hermann Bornhauser wird nach zehnjähriger Vorstandstätigkeit auf den 21. Januar 1967 durch Lt Paul Engeli ersetzt, und nach dem tragischen Unfalltod von Vize Willy Vollmer rückt Alex Bischof nach.

Nach dem Wegzug von Oblt Abraham Stutz und der Erreichung der Altersgrenze durch Oblt Hermann Bornhauser werden auf den 1. Januar 1968 als Nachfolger unter Beförderung zu Oberleutnants Lt Paul Engeli und Lt Albert Kuster gewählt. Auf Weisung des Assekuranzdepartementes realisiert Arbon 1968 einen regionalen Ölwehr-Stützpunkt. Als Kommandant wird Oblt Walter Albrecht bestimmt.

1969 erwähnt er, dass für ein eigenes Fahrzeug, verschiedene Gerätschaften und Spezialausrüstungen bereits 32 686 Franken aufgewendet wurden. Die inzwischen auf 20 Mann angewachsene Ölwehrgruppe muss neben den zusätzlichen Übungen in acht Ölschadenfällen eingesetzt werden.

Ein langgehegter Wunsch geht 1970 in Erfüllung. Grosszügig bewilligt die Ortsverwaltung für 145 Uniformen den notwendigen Kredit von 35 500 Franken. Am 4. April stellt sich die Gesamtfeuerwehr in der modernen und bequemen Uniform auf dem Rebenschulhausplatz zur Inspektion bereit.

1971 entscheidet sich Arbon zum Wiedereintritt in den Internationalen Bodensee-Feuerwehrbund, aus dem die hiesige Feuerwehr 1933 nach der Machtübernahme in Deutschland ausgetreten war.

Am 2. und 3. Oktober 1972 feiert der Feuerwehrverein und mit ihm «ganz Arbon» sein 100-jähriges Bestehen. Im Festzelt bleibt kein Platz mehr frei. Besonders farbenprächtig und stimmungsvoll ist der Festumzug mit über 1000 Teilnehmenden und 12’000 Zuschauern.

Im Oktober 1973 steht das Arboner Stadthaus in Flammen! Mit dem Schnellangriff des Tanklöschfahrzeuges wird die schwierige Rettung eines Verletzten unterstützt.

Mit der Anschaffung des TLF beginnt das «technische Zeitalter» der Feuerwehr Arbon. In den folgenden Jahren werden Rettungsgeräte für den Einsatz bei Verkehrsunfällen, eine Autodrehleiter und ein Rüstfahrzeug angeschafft. Damit bei Ernsteinsätzen Innenangriffe weiterhin gewährleistet sind, werden die «Atemschützer» laufend mit modernsten Geräten ausgerüstet.

1979 beginnt in der Arboner Feuerwehr eine neue Aera: Paul Hungerbühler übernimmt das Kommando und setzt damit zu einer einzigartigen Laufbahn an, die 2006 mit der Pensionierung endet.

1981 wird das Wäldlifest erfolgreich zu neuem Leben erweckt, welches die Vereinskasse dank des Organisationstalents von Urs Hubmann stark anschwellen lässt. Ebenfalls 1981 führt Bruno Glanzmann jährlich im Mai/Juni im Tälisberg ein Familienfest und im Herbst einen Wandertag ein.

Nach dem zweiten Wäldlifest beschliesst der Verein 1982, eine Armee-Gulaschkanone anzuschaffen. Fortan dampfen darin jeweils am ersten Wochenende nach den Sommerferien am Arboner Weiher etliche hundert Portionen Pot-au-feu.

1984 kann das neue Feuerwehrdepot an der Brühlstrasse eingeweiht werden. Dafür organisiert der Verein ein gemütliches Fest. Alle sind begeistert,
dass nach den beengenden Verhältnissen im oberen Schädler in einem modernen Feuerwehrhaus eine neue Heimat gefunden wird.